Umbau des BMW Group Werk München
Das BMW Group Stammwerk in München, mit täglich rund 1.000 produzierten Fahrzeugen und etwa 6.500 Mitarbeitenden, bildet den Ursprung des weltweiten Produktionsnetzwerks der BMW Group. Ab dem Jahr 2026 wird hier die Produktion der neuen, rein elektrischen Fahrzeugarchitektur „Neue Klasse“ beginnen.
Bauherr
BMW Group
Leistungsbereiche
Generalplanung der Leistungsphasen 3-5 inkl. baubegleitender Planung; Arbeit im As-Built-Modell; Anwendung von LEAN Design und LEAN Construction; BIM-Begleitung; Baulogistik; Digitales Lean- und Terminmanagement durch lcmd; Nachhaltigkeit; Rückbauplanung; Tekturplanung
Standort
München
Leistungszeitraum pde
04/2022 – 06/2026
Dimensionen
TMO /TLO/ Sitze & Nordspange inkl. Lärmschutzmaßnahmen: 185.000m² BGF
Um die Produktion dieser zukünftigen Fahrzeuggeneration zu ermöglichen, werden derzeit umfangreiche Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen durchgeführt. Im Rahmen dieser Maßnahmen entstehen zwei neue Produktionsgebäude, die unter den Bezeichnungen TMO (Teil-Montage) und TLO (Teil-Logistik) geführt werden. Diese Neubauten dienen der Optimierung von Montage- und Logistikprozessen und sind Teil der strategischen Ausrichtung des Werks auf die Produktion rein vollelektrischer Fahrzeuge ab 2027.
Ein besonderes Merkmal dieses Projektes, ist, dass die Fertigung sich, auf Grund der beengten Platzverhältnisse, über drei Geschosse erstreckt. Außerdem ist die Inhouse-Sitzefertigung in einem der neuen Produktionsgebäude beheimatet.
Umbau unter laufendem Betrieb und mit Partnering-Modell
Der umfangreiche Umbau des Werks findet parallel zum laufenden Betrieb statt. Zum Einsatz kommt dabei das sogenannte Partnering-Modell, auch bekannt als „Generalübernehmen im Partnering“. Dabei arbeiten Bauherr, Planer und Bauunternehmen von Beginn an als Partner zusammen. Diese geteilte Verantwortung ermöglicht eine effektivere Kommunikation und steigert die Qualität bei solch einem komplexen Vorhaben. Das Resultat ist ein transparentes und partnerschaftliches Arbeitsumfeld.
LEAN Construction Management
Als pde Integrale Planung sind wir mit einer Vielzahl unserer Kernkompetenzen am Projekt federführend beteiligt. Beispielsweise wird LEAN Construction Management angewendet, um Planungs- und Bauprozesse so präzise und effizient wie nötig zu gestalten. So können alle beteiligten Gewerke optimal miteinander koordiniert werden. Das führt zu einem gut getakteten Bauablauf und einem reibungslos ineinandergreifenden Gesamtprozess.
BIM: Planung mittels digitalem Zwilling
Darüber hinaus wurden sämtliche Gebäude mithilfe eines digitalen Zwillings (BIM – Building Information Modeling) geplant. Alle Projektbeteiligten arbeiten dabei in einem gemeinsamen digitalen Modell, in dem alle relevanten Informationen zentral abrufbar sind. Unstimmigkeiten zwischen Planungsständen – wie zum Beispiel Kollisionen zwischen Bauteilen – werden im Modell sofort sichtbar und lassen sich frühzeitig beheben. Dadurch werden teure Fehler auf der Baustelle vermieden. Diese digitale Planung erhöht die Planungssicherheit erheblich und fördert eine enge, koordinierte Zusammenarbeit aller Beteiligten.
Die virtuelle Planung sorgt damit für eine maximale Planungssicherheit und eine enge Zusammenarbeit aller Verantwortlichen. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle, dass nicht nur der zukünftige SOLL-Zustand des Gebäudes modelliert wurde, sondern ebenso im Rückbau mit BIM-Modellen gearbeitet wurde, um den Bestand abzubilden. Nur so konnten zu erwartende Mengen an Abbruchmaterial ermittelt sowie mögliche schadstoffbelastete Bereiche vorab kalkuliert werden. Durch die Zuweisung der Schadstoffe konnten die Mengen der jeweiligen Entsorgungsklassen ermittelt werden und somit Prognosen und Ablaufpläne für die Entsorgung an entsprechenden Deponien erstellt werden.
Nachhaltigkeitskriterien & ambitionierter Terminplan
Außerdem wurden die BMW internen Anforderungen an die Nachhaltigkeitskriterien mit geplant, koordiniert und die Umsetzung auf der Baustelle begleitet.
Eine der größten Herausforderungen stellt der von der Bauherrin vorgegebene, äußerst ambitionierte Terminplan dar, der im Verlauf des Projekts nochmals deutlich gestrafft werden musste. Dieser Anforderung wurde nicht nur in der Taktplanung Rechnung getragen, sondern auch in der Entwurfs- und Ausführungsplanung, die fortlaufend auf einen reibungslosen Bauablauf hin optimiert wurde.
Die Einhaltung der anspruchsvollen Terminziele ist nur durch den Einsatz moderner Methoden des Baumanagements sowie eines transparenten und strukturierten Abwicklungsmodells realisierbar.
Besonderheiten:
- Transparente und kooperative Arbeitsumgebung durch das Partnering-Modell
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit
- Optimale Taktung der Baustelle und des Gesamtablaufs durch den Einsatz von LEAN Construction Management
- Mit BIM Management werden alle Prozesse, Produkte und Beteiligten digital vernetzt. Die virtuelle Planung sorgt damit für eine maximale Planungssicherheit.
- bestmögliche Kollaboration und vereinfachte Zusammenarbeit aller Gewerke durch den Einsatz von lcmd
- Bauablaufoptimierte Entwurfs- und Ausführungsplanung