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09.06.2021

Frisch ans (Holz-)Werk!

Die Mayr Melnhof Holz Holding AG errichtet in Leoben eine moderne Brettsperrholz-Fertigung. Um mit dem hochmodernen Werk zukünftig die stark steigende Nachfrage nach Holzbaulösungen im Wohn- und Industriebau erfüllen zu können, baut das Unternehmen auf die Tragwerksplanung der pde.


Mayr Melnhof: Zwei Arbeiter gehen über riesige Fläche neben dem bestehenden Werk

Die pde wurde im Rahmen der größten Investition der Unternehmensgeschichte von Mayr Melnhof von rund 130 Millionen Euro mit der kompletten Tragwerksplanung – also der Ausschreibungs- und Ausführungsstatik - inklusive der Erstellung eines Konzeptes für die Bodenverbesserung sowie der bodenmechanischen Überwachung beauftragt. Das Projekt wurde vom Grazer Team Methoden und Planung der pde akquiriert und zählt zu einem ihrer größten externen Aufträge.

 

Mayr Melnhof: Visualisierung
Spatenstich bei Mayr-Melnhof

2 Millionen Euro durch Optimierungen eingespart

Die Aufgaben der pde umfassen die statischen Berechnungen und Bemessungen der einzelnen Massivbauteile (350 Stahlbetonstützen, Wände, Fundierung, Bodenplatten, Gruben) sowie die Ermittlung der Massen für die Ausschreibung. Außerdem unterstützt das Team den Bauherrn bei der Ausschreibung und erstellt die Schal- und Bewehrungspläne.

Für den Bauherrn hat sich dies bereits bezahlt gemacht. Im Vorfeld konnten durch die Optimierung des Gründungssystems bereits rund 2 Mio. Euro eingespart werden. Dies sicherte den erfahrenen Kolleginnen und Kollegen den Einstieg in die Ausführungsplanung. Am 28. Mai erfolge der Spatenstich des Holzwerks.

Gebaut wird auf einer Fläche von sieben Fußballfeldern

In einem mehrstufigen Prozess über drei Jahre entsteht nicht nur das Brettsperrholzwerk nach dem neuesten Stand der Technik, sondern auch ein Hochleistungsnachsortier- und Hobelwerk sowie ein vollautomatisiertes Hochregallager. Insgesamt besteht die Anlage aus mehreren Hallen, wie den Brettsperrholzproduktionshallen 1 bis 3, dem Lamellenzentrum inkl. Hochregallager, dem Hobelwerk, der Verladehalle sowie einigen weiteren Nebengebäuden, wie der Technikzentrale, diverse Trafogebäude, Filter und weitere diverse Lager.

Die gesamte verbaute Fläche hat eine Größe von ca. 5 Hektar – das entspricht einer Gesamtgröße von sieben Fußballfeldern. Die Hallen sind zwischen 12 und 17 Meter hoch, das entspricht in etwa der Höhe eines 5-geschossigen Hauses, das Hochregallager hat sogar eine Gesamthöhe von 35 Metern.

Die Bauweise ist für die meisten Bauteile ident. Das Dach wird durch Brettschichtholzplatten auf Leimbindern gebildet, diese tragen ihre Lasten auf Stahlbeton-Fertigteilstützen ab, welche wiederum die Lasten über Stahlbeton-Streifenfundamente oder Einzelfundamente in den Boden ableiten. Die Fassade wird mit BSP-Platten aus der eigenen Produktion von Mayr Melnhof gebildet. Auch im Innenbereich sind die Zahlen imposant: In den Hallen sind insgesamt 11 Hallenkräne mit einer Gesamthublast von 110 Tonnen und zwei Lagerwagen in 5 Meter und 7 Meter Höhe mit einer Gesamtkapazität von 250 Tonnen eingebaut.

Eckdaten:

  • 18.500m³ Fundamentbeton, 1.893.100kg Bewehrung

  • 350 Stützen, 2.500m³ Stützenbeton, 810.400kg Bewehrung

  • 2.200m³ Wandbeton, 184.800kg Bewehrung

  • 805m³ Decken, 89.000kg Bewehrung

  • 250m³ Träger, 61.700kg Bewehrung

 

Dies ergibt insgesamt fast 25.000m³ Beton und entspricht in etwa zehn olympischen Schwimmbecken. Außerdem werden 3.000 Tonnen Bewehrung verbaut. Diese Masse bringen ungefähr 600 Elefanten oder, in der heute besser bekannten „Maßeinheit“, 15.000 Babyelefanten auf die Waage.